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Die letzte Laboruntersuchung hat perfekte Leberwerte ergeben und Du glaubst jetzt, mit Deiner Leber ist alles in Ordnung?
Dieses Gefühl der Sicherheit könnte täuschen, denn die üblichen Leberwerte zeigen in erster Linie einen bereits eingetretenen Leberschaden an – etwa durch Diabetes, Hepatitis, Fettleber und andere Lebererkrankungen.
Hier bekommst Du Informationen über die klassischen Leberwerte, ihre Bedeutung für die Leberzellen und wann Du sofort reagieren solltest. Außerdem erfährst Du, welche erhöhten Laborwerte darüber hinaus für die Leber wichtig sind.
Was sind die wichtigsten Leberwerte und was sagen sie aus?
Die klassischen Leberwerte werden mithilfe einer einfachen Blutabnahme bestimmt. Sie bestehen in der Regel aus folgenden 6 Labortests, die über den Zustand der Leber Auskunft geben sollen (1):
- GOT (auch ASAT oder AST genannt)
- GPT (auch ALAT oder ALT genannt)
- GGT (auch Gamma-GT genannt)
- CHE
- AP
- Bilirubin
Eines vorneweg: Diese Labortests zeigen meist erst dann erhöhte oder ungewöhnliche Werte, wenn ein Leberschaden bereits eingetreten ist – es geht bei allen auffälligen Werten also darum, sofort zu reagieren. Warum das so ist, zeigt eine Erklärung dieser verschiedenen Laborwerte.
Auffällige Leberwerte? Keine Panik!
Erhöhte Leberwerte sollten Dich zwar sofort reagieren lassen, aber sie sind kein Grund zur Panik. Stress aller Art ist ungesund – und wir wollen Dich ja aufklären, nicht in Angst versetzen. Zeigen ein oder mehrere Leberwerte auffällige Messdaten, solltest Du aber der Ursache unbedingt auf den Grund gehen. Wichtig zu wissen ist, dass verschiedene Faktoren – etwa intensives Training, Stress oder eine nicht lange zurückliegende Infektion – die Leberwerte vorübergehend verfälschen können. Ein wirklich zuverlässiges Bild bekommst Du nur, wenn die Leberwerte mehrmals gemessen werden (1). Übrigens hat sich unsere Leber als enorm widerstandsfähig erwiesen. Mit einer gezielten Leberreinigungskur kannst Du sie so entlasten, dass sich ihre Selbstheilungskräfte optimal entfalten können.
GOT (ASAT, AST)
GOT steht für Glutamat-Oxalacetat-Transaminase und ASAT sowie AST sind die Abkürzung für Aspartat-Aminotransferase. Alle Begriffe bezeichnen das gleiche Enzym. Es hilft der Leber, Aminosäuren zu kompletten Proteinen zusammenzufügen und ist auch am Stoffwechsel von Kohlenhydraten beteiligt (2). Wenn Leberzellen geschädigt sind, gelangt dieses Enzym verstärkt ins Blut (3).
Normbereich für den GOT-Wert:Frauen: 10 – 35 U/lMänner: 10 – 50 U/l
GPT (ALAT, ALT)
GPT bedeutet Glutamat-Pyruvat-Transaminase und ALAT oder ALT Alanin-Aminotransferase. Wie bei GOT werden alle diese Namen verwendet. Dabei handelt es sich um ein Enzym, das eine wichtige Rolle beim Eiweiß- und Glukosestoffwechsel spielt (4). Wenn eine Erkrankung wie Fettleber oder Leberzirrhose Leberzellen zerstört, wird auch dieses Enzym verstärkt in das Blut ausgeschwemmt (5-6).
Normbereich für den GPT-Wert:Frauen: 10 – 35 U/lMänner: 10 – 50 U/l
Der De-Ritis-Quotient
GPT und GOT sind in den Leberzellen unterschiedlich verteilt. Der größte Teil von GPT befindet sich im Zytoplasma, dem Inneren von Zellen. GOT dagegen wird in erster Linie in den Mitochondrien der Zellen gebraucht. Dadurch ist es möglich, bei erhöhten Leberwerten den Schweregrad einer Lebererkrankung zu beurteilen. Das ist als der De-Ritis-Quotient bekannt (7). Du bekommst ihn, wenn Du Deinen GOT-Wert durch den GPT-Wert teilst.
Ist das Ergebnis kleiner als 1, signalisiert das einen leichten Leberschaden. Liegt das Resultat deutlich über 1, ist die Leber vermutlich bereits stärker geschädigt.
Dies gilt jedoch nur bei bereits erhöhten Werten. Solange die Leberwerte im Referenzbereich liegen, ist der De-Ritis-Quotient kaum aussagekräftig.
GGT
Das Enzym Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), auch als Gamma-GT bekannt, hilft der Leber, in den Gallengängen Glutathion herzustellen (8). Das ist ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Abwehrsystems von freien Radikalen. Ist dieser Leberwert wiederholt erhöht, gilt das als ein starkes Signal für eine Fettleber (9).
Normbereich für den GGT-Wert:Frauen: bis 39 U/lMänner: bis 66 U/l
CHE
Diese Buchstaben stehen für das Enzym Cholinesterase II. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung in den Synapsen von Nervenzellen (10). Synapsen sind die Verbindungsstellen von Nerven, wo sie mithilfe von Botenstoffen kommunizieren. Die Leber stellt dieses Enzym her. Wenn die Leber diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen kann, sind die CHE-Werte erniedrigt (11).
Normbereich für CHE-Werte bei Frauen:18 bis 40 Jahre 4.260 – 11.250 U/lüber 40 Jahre 5.320 – 12.920 U/lSchwangerschaft 3.650 – 9.120 U/l
Normbereich für CHE-Werte bei Männern:ab 18 Jahre 5.320 – 12.920 U/l
AP
AP ist die Abkürzung für alkalische Phosphatase. Wie Du an der Endung „ase“ erkennen kannst, bezeichnet dieses Wort ein Enzym – genauer, eine ganze Gruppe von Enzymen. Gemeinsam mit Zink und Magnesium erfüllen sie die verschiedensten Aufgaben im Stoffwechsel (12). Ist die Leberfunktion gestört, ist dieser Blutwert erhöht (13).
Normbereich für den AP-Wert: Frauen: 35 – 105 U/lMänner: 40 – 130 U/l
Bilirubin
Bei Bilirubin handelt es sich um ein Abbauprodukt von roten Blutkörperchen. Wenn sie ausgemustert werden, wird das gelbe Pigment Bilirubin freigesetzt. Normalerweise sorgt die Leber dafür, Bilirubin über den Urin aus dem Körper zu schleusen (14). Bei Hepatitis reichert sich Bilirubin an und färbt die Haut und das Innere der Augen gelb – daher der Name Gelbsucht (15). Ein erhöhter Bilirubin-Wert im Blut kann auf eine Leberkrankheit hindeuten.
Normbereich für den Bilirubin-Wert:Gesamtbilirubin > 1 mg/dl
Warum solltest Du bei diesen Leberwerten sofort reagieren?
Die Beschreibung der einzelnen Laborwerte zeigt Dir klar und deutlich, dass veränderte Werte in erster Linie bei einer bereits stark geschädigten Leber auftreten. Mittlerweile gibt es mehrere Studien, die darauf hinweisen. Manchmal erkennen Ärzte eine Lebererkrankung nicht, weil sich die Werte an den Grenzen des Normbereichs bewegen (16-17).
Deshalb solltest Du bei allen klassischen Leberwerten sofort reagieren, auch wenn sie nur leicht aus dem Rahmen fallen oder sogar lediglich grenzwertig sind. Wir raten Dir auf jeden Fall dazu, die Leberwerte erneut testen zu lassen, falls sich die Werte den Grenzen auch nur annähern. Der Grund: Viele Menschen leiden an einer nicht-alkoholischen Fettleber, ohne es zu wissen.
Weitere Signale, die auf eine schwächelnde Leber hindeuten
Warum erst warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist? Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Leider ist unser Gesundheitssystem darauf angelegt, erst im Katastrophenfall zu reagieren. Folgende, mit Labortests gut messbare Symptome deuten ebenfalls darauf hin, dass Deine Leber schwächeln könnte:
- Schlechte Blutfettwerte
- Schwache Schilddrüsenfunktion
- Erhöhte Entzündungswerte (CRP-Protein)
- Hoher Blutdruck
Die Leber können wir uns als Kommandozentrale unseres Stoffwechsels vorstellen. Unsere Nahrung passiert den Magen und den Darm, wo sie in einzelne Nährstoffe zerkleinert wird. Doch erst die Leber verarbeitet diese Nährstoffe und stellt sie dem Körper zur Verfügung. Gleichzeitig ist sie für die Entgiftung zuständig.
Angesichts der heutigen Belastung durch Umweltgifte aller Art und durch stark verarbeitete Nahrung wundert es nicht, dass Lebererkrankungen stark auf dem Vormarsch sind. Die Zahl der Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber steigt seit Jahren enorm an. Mittlerweile soll mindestens jeder vierte Europäer davon betroffen sein (18).
Diese Symptome treten bereits im Anfangsstadium einer Lebererkrankung auf:
- Allgemeine Müdigkeit
- Gelenkschmerzen
- Hormonprobleme
- Schlafstörungen
- Wassereinlagerungen
- Kopfschmerzen und Migräne
- Hämorrhoiden
- Wechseljahresbeschwerden
Ein Überblick über die Funktionen der Leber erklärt, warum die oben genannten Signale auf eine Schwäche hindeuten können.
Bildung von Gallensäure: Die Leber bildet die Galle, die in der Gallenblase aufbewahrt wird. Mit den Gallensäften spaltet die Leber die Fette in unserer Nahrung und bildet unter anderem Cholesterin (19). Deshalb bedeuten abnorme Blutfettwerte, dass die Leber diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann.
Hormonzentrale: Die Leber steuert den gesamten Hormonhaushalt. Sie ist an der Produktion so wichtiger Botenstoffe wie Schilddrüsenhormonen, Vitamin D und Sexualhormonen (20) maßgeblich beteiligt. So steuern beispielsweise Schilddrüsenhormone den Energiehaushalt im Körper. Bei einem Mangel kommt es dann zu Gewichtszunahme, weil der Stoffwechsel nicht mehr ausreichend Energie verbrennt.
Stoffwechsel von Nährstoffen: Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß werden in der Leber verwertet (21).
Speicher von Nährstoffen: Die Leber verarbeitet nicht nur Mikronährstoffe wie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie Mineralien und Spurenelemente (22). Sie kann diese Nährstoffe auch speichern und im Bedarfsfall zur Verfügung stellen.
Müllentsorgung: Eine der wichtigsten Aufgaben der Leber ist die Beseitigung von Schadstoffen. Sie filtert Schadstoffe der Umwelt und Abbauprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut heraus und entsorgt sie über die Nieren oder den Darm (23).
Wenn die Leber aufgrund all dieser Faktoren überlastet ist, kommt es zu Entzündungen. Sind entzündliche Prozesse im Körper zu Gange, dann lässt sich das gut mit dem CRP-Wert (C-reaktives Protein) messen. Die Leber selbst stellt dieses Protein her, um sich vor Krankheitserregern zu schützen (24).
Wenn die Leber kränkelt und entzündet ist, dann sind Vernarbungen im Gewebe und in den Blutgefäßen die Folge. Diese Schäden in den Blutgefäßen erhöhen den Blutdruck auf die Pfortader und damit im gesamten System. Bereits im frühen Stadium von nicht-alkoholischer Fettleber lässt sich häufig Bluthochdruck beobachten (25).
Leberreinigungskur: Es ist nie zu früh
Unsere moderne evidenzbasierte Medizin gilt häufig als das Nonplusultra. Doch in der Praxis versagen die Methoden häufig, weil sie Prävention einfach nicht ausreichend berücksichtigen. Der gesamte Apparat unserer Gesundheitssysteme ist darauf ausgelegt, mit Operationen oder Medikamenten vorhandene Schäden zu korrigieren. Die schwache Aussagekraft der klassischen Leberwerte für die Vorbeugung ist das perfekte Beispiel dafür.
Dabei kannst Du selbst mit einfachen Dingen so viel für Deine Gesundheit tun. Eine professionell angeleitete Leberreinigungskur ist eine bewährte Methode, Deiner Leber wieder Frühlingsgefühle einzuflößen. Funktioniert Deine Leber wieder optimal, erlangst Du ein Lebensgefühl wie in jungen Jahren zurück – und das mit der Kraft von Mutter Natur, ohne riskante Operationen.